Einmal um die ganze Welt
Michael Schäfer (Technischer Leiter/ Karben) hat einen Plan: Wenn er 70 Jahre alt ist, will er 100 Länder der Welt bereist haben. Auf seiner Visitenkarte steht „Global Expert“. Und das passt wie die Kapitänsmütze auf den Flugzeugpilotenkopf. Aktuell hat Michael an die 40 Staaten mit eigenen Augen gesehen, viele davon im Auftrag von satis&fy. Seine Souvenirs sind kuriose Geschichten, die wirklich kein Mensch erfinden kann. Muttermilchtransport von Kalifornien nach Oregon? Ja, auch das.
Seit 2007 arbeitet Michael Schäfer für satis&fy als Technischer Leiter, hat zwischenzeitlich fünf Jahre in Portland gelebt und unseren Standort dort mit aufgebaut. Er ist gelernte Fachkraft für Veranstaltungstechnik und sein Herz schlug bereits in jungen Jahren höher, wenn er z. B. vor der Hifi-Anlage seiner Eltern hockte und sich so seine Gedanken machte. Also lautete die elterliche Empfehlung irgendwann: Mach eine Ausbildung in diese Richtung. Und so ist es dann auch gekommen. Zuerst ein Praktikum beim kleinen Veranstaltungstechnikdienstleister im heimatlichen Gießen, danach die Ausbildung, dann als freier Veranstaltungstechniker in Sachen Ton und Licht gearbeitet – unter anderem auch für satis&fy. Von dort gab’s dann auch irgendwann die Anfrage, Teil der Familie zu werden. Seinen konkreten Aufgabenbereich zu schildern ist gar nicht so einfach. Denn er hat seine Füße in vielen Türen. Veranstaltungen, Schulungen aller Art (er hat z. B. den Rollout unseres Warenwirtschaftssystems easyjob in den USA begleitet) und vor allem: Kundenwünsche in die Tat umsetzen – und seien diese noch so außergewöhnlich.
Muttermilchtransport, Mariah Careys Anwesen & der Mann im Baumhaus
Als 2014 eine Vorstandsdame eines Kunden während eines Meetings in Costa Mesa (Kalifornien) den Wunsch hatte, ihr Kind in Portland mit frischer Muttermilch zu versorgen, schossen Fragen durch Michaels Hirnwindungen. Wie sollen wir das kostbare Gut auf der Reise kühlen, was wäre ein geeignetes Behältnis, was wird der Zoll sagen, wer hat so etwas schon mal gemacht? Hmmm … ist Wendy vom satis&fy Frontoffice nicht kürzlich auch Mutter geworden? Strike! Wendy kolportierte die Angelegenheit in ihre Elterngruppe, von dort gab’s die schnelle Rückmeldung: Fedex kann’s! Und so war’s dann auch. Mutter und Kind zufrieden.
Zu anderer Gelegenheit besuchte Michael mit dem Auftraggeber und einer Maklerin die Hamptons in New York – das Mekka der Superreichen. Dass man hier auch mal Steven Spielberg am Starbucks-Kaffeestand begegnet, ist nicht ungewöhnlich. Die Order lautete: Findet ein geeignetes Anwesen für das kommende Leadership-Meeting eines Kunden. Teilnehmerzahl: 25. Und für alle soll’s eine Woche lang schön heimelig sein. Die Wahl fiel dann auf ein Anwesen, dass zuvor Mariah Carey bewohnt hatte. Letztere ist ja nicht gerade für ihre Bescheidenheit berühmt. Dennoch waren Umbauten nötig, um die 16 Schlafzimmer des Haupthauses, das Gästehaus und ein kleineres Haus im Garten herzurichten. Möbel kaufen und aufbauen, Räume dekorieren, 80 Zoll LCDs installieren, Yogamatten auslegen, den Caterer aus einem Toilettenhaus befreien, in das er sich unfreiwillig eingeschlossen hatte und, und, und. Michael war plötzlich eine Art Majordomus. One-Stop-Solution halt.
Aus ganz anderem Holz war ein Anwesen in Nordamerika – malerisch an einem Fluss in den Bergen gelegen – mitten im Nirgendwo. Dort wohnt ein älterer Herr in einem großen Baumhaus umgeben von Gemüsegärten und dieser einzigartigen Landschaft. Er widmet sich gerne der inneren Einkehr, gemütlich auf seinem Schaukelstuhl sitzend, und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein. Kann man hier ein repräsentatives Meeting abhalten? Kann man! Und alle Teilnehmer waren ganz beseelt, als sie auf der Wiese dieses Paradieses saßen und manchmal die Blicke schweifen ließen – über die Ränder der großen LCD-Monitore hinweg.
Möbel-Mania & Work-Life-Balance
Marrakesch: einzigartige Möbel aus Teppichen anfertigen lassen, nach erfolgreicher Veranstaltung ab damit nach Karben, dann in Containern nach Portland und dort einlagern für weitere Events. Honkong: u. a. 140 Stühle bei Ikea vor Ort geschnappt und neu bepolstert, damit sie chinesisches Flair bekommen. Ganz gleich, was und wo: Auch das Dekor für Veranstaltungen wird vorab bis ins Kleinste dreidimensional gerendert. In Park City (Utah) war es sogar das Besteck auf den Tischen. Damit der Kunde sich halt ein gutes Bild machen kann.
Die Frage liegt in der Luft
Was macht einer, der sich weltweit um bisweilen sehr besondere Lösungen kümmert, um seine Work-Life-Balance intakt zu halten? Michael Schäfer verbringt nach Events gerne noch etwas Zeit vor Ort, um das Flair unterschiedlicher Kulturen und Gegenden einzuatmen. Anders als der Flugkapitän mit der Mütze. Der kommt auch viel rum, bekommt aber nicht viel mit.